DIE JÜDIN – LA JUIVE Jacques Fromental Halévy
Oper in fünf Akten
In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Jacques Fromental Halévys „Die Jüdin“ ist eine der erfolgreichsten Opern des 19. Jahrhunderts, die seit einigen Jahren ihre Renaissance erlebt. Im mittelalterlichen Konstanz liebt die Jüdin Rachel den jungen Mann Samuel. Sie weiß nicht, dass dieser in Wahrheit der christliche Reichsfürst Léopold und bereits verheiratet ist. Nur ihr Vater, der Goldschmied Éléazar, weiß, dass Rachel keine Jüdin, sondern die Tochter des mächtigen Kardinals Brogni ist, der die Söhne Éléazars einst als Ketzer hatte hinrichten lassen. Rachels verbotene Liebe wird entdeckt, und beiden Liebenden droht die Hinrichtung. Éléazar steht vor einer schwierigen Entscheidung: Soll er die Identität seiner Ziehtochter aufdecken, um sie zu retten, oder opfert er sie für die Rache an seinem Erzfeind Brogni? Halévy, dessen Vater aus Fürth nach Frankreich ausgewandert war, kannte die Geschichte jüdischer Unterdrückung in einer christlichen Gesellschaft aus eigener Erfahrung und hat mit der Figur des Eléazar einen zutiefst zwiespältigen Helden geschaffen. Das Staatstheater Nürnberg setzt mit „Die Jüdin“ die Beschäftigung mit der Grand opéra nach „Moses und Pharao“, „Wilhelm Tell“ und „Die Hugenotten“ fort. Gabriele Rechs Inszenierung, die im Frühjahr 2015 bereits in Nizza zu sehen war, konzentriert sich ganz auf die schicksalhafte Begegnung von Menschen.
Zur Neuproduktion von „Die Jüdin“ findet am 28. Februar 2016 ein Symposium im Gluck-Saal statt.
von links im Bild: Luca Lombardo, Leah Gordon, Chor des Staatstheater Nürnberg, Statisterie
Foto: Ludwig Olah